Holašovice

Holašovice (deutsch Hollschowitz) ist ein Ortsteil der Gemeinde Jankov in Tschechien. Das historische Dorf befindet sich 15 Kilometer westlich von České Budějovice am Übergang des Blanský les zur Českobudějovická pánev im Okres České Budějovice und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Holašovice leben 140 Einwohner.

Geschichte

Der Ort wurde 1263 erstmals erwähnt. 1292 überließ König Wenzel II. das Dorf dem Zisterzienserkloster Hohenfurth, in dessen Besitz es bis 1848 blieb.

Zwischen 1520 und 1525 wurde Holašovice bei der großen Pestepidemie, die im Raum Budweis ausgebrochen war, fast ausgelöscht. Nur zwei der Einwohner überlebten. Am nördlichen Ortsrand von Holašovice erinnert eine auf dem Pestgrab errichtete Pestsäule an dieses Ereignis. Das Kloster besiedelte den Ort wieder, die Siedler kamen aus Bayern und Österreich. Im Jahre 1530 sind im Urbar des Klosters 17 Siedler nachweisbar. Holaschowitz wurde zu einem überwiegend deutschsprachigen Dorf im tschechischen Sprachgebiet.

Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner im Jahre 1945 blieben viele Höfe unbewohnt und verfielen. Während der kommunistischen Herrschaft verödete Holašovice. Nach 1990 wurde die wertvolle Bausubstanz aufwändig restauriert, so dass die Gehöfte nunmehr wieder bewohnt sind. 1991 hatte der Ort 130 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 60 Häusern, in denen 136 Menschen lebten.


Blick auf eine Gebäudefront

Holašovice ist ein typisches Dorf der Gegend rund um České Budějovice mit 22 gemauerten Gehöften und einem Fischteich auf dem Dorfanger. Die im bäuerlichen Barockstil erbauten Gebäude stammen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, hauptsächlich aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die dem heiligen Johannes Nepomuk geweihte Kapelle im Zentrum des Dorfes wurde 1755 erbaut. 1998 wurde Holašovice als Weltkulturerbe in die UNESCO-Denkmalliste aufgenommen.

Z fotogalerie

Restaurace U Lišků Výhled z Kletě